Auch unser Bischof ist mittlerweile von den Weihnachtsferien zurückgekehrt und quält seine Schäfchen und uns mit einer Neujahrsansprache (Walliser Bote, 13.01.2012).
Ihm wird in dieser Ausgabe der einzigen Oberwalliser Tageszeitung gar eine halbe Seite geschenkt. „Inhaltlich“ berichtet er in gewohnt differenzierter Art über die ach so bösen Jugendlichen und zeigt auch auf, was er unter Gleichstellung interpretiert.
Dass er anfänglich mit einem schönen, allgemeingültigen Zitat von Sokrates* startet, dient wohl eher dem Leserfang als dass er diese Anspielung verstanden hat. Denn er schlägt in genau diese Kerbe. Denn:
„Junge Menschen, die nächtelang an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen herumhängen“
„Horden von Schülern, die sich betrinken und die dann auf dem Heimweg schlimmer aussehen als die Walliser beim Rückzug von Marignano“
„Und die erst noch in Parks allen Dreck liegen lassen, der dann in aller Frühe von ausländischen Arbeitern oder Asylsuchenden weggeräumt werden muss“
Eine schöne Abrundung seiner „nicht ganz objektive Sichtweise“ -.-
Im zweiten Block berichtet er uns, inklusive der verwirrten Überschrift „Hohe Anforderungen“, von seiner Vorstellung von Gleichstellung. Nur böses Tut, wer hier beim Lesen an Apfel und Birnen denkt J. Hier die beiden besten Gegenüberstellungen:
„Einerseits wird ein Altstaatsrat wegen eines zu frühen Wolfsabschusses angeklagt und verurteilt – Andererseits stimmt eine Mehrheit des Volkes zu, dass jährlich tausendfach menschliches Leben innerhalb einer gesetzlichen festgelegten Frist getötet wird“
„Einerseits werden Priester, Erzieher oder Jugendtrainer wegen sexueller Handlungen an Jugendlichen verurteilt. Andererseits ist unsere Gesellschaft bis hinein in den Sexualkundeunterricht an Schulen in einer unwürdigen Art und Weise „ver-sexualisiert“.
Wir fassen zusammen zum Ying und Yang:
Verurteilung Altstaatsrat wegen Wolfabschuss <-> tausendfache Abtreibungen
Darlehensskandal Wulf <-> Steuerbetrug/Steuerhinterziehung des Volkes
Bankenpräsident Devisenprofit <-> Banken und ihre tausenden Mitarbeiter Boni’s
Missbräuche in der Kirche <-> Sexualkundeunterricht
Danke für diesen interessanten Einblick in ihre persönliche Einstellung, Herr Brunner!
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* Zitat Sokrates (500 BCE): „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern und tyrannisieren ihre Lehrer.“
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Weitere Infos/Quellen:
http://blog.fefe.de/?ts=b1ee9857
AntwortenLöschenPassend von fefe
btw: hier gibts nu auch eine flotte Zusammenfassung:
AntwortenLöschenhttp://www.infosperber.ch/Artikel/Politik/Bischof-auf-dem-rhetorischen-Glatteis