Freitag, 23. März 2012

Christliche Firmenführung

Oh ja. Sowas gibt's.

Heute findet das 1. Forum Christlicher Führungskräfte in Bern statt. Das ist so eine Art Kongress, an dem führungsgeile konservierte christlich, konservative Firmenbosse sich treffen und darüber diskutieren, wie Gott eine Firma leitet oder so ähnlich.



Ihr Ziel ist es, das "Christentum in die Firmen zurückzubringen". Hä? Wie will man/frau eine Firma christlich führen? Ich meine, wenn das schon bei ihrer eigenen Baustelle/Religion schon nicht klappt, wie wollen die das auf ihre Firma übertragen, ohne sie an die Wand zu fahren.

Der Forums-Geschäftsleiter (ja der nennt sich wirklich so) Paul Beyeler lässt auch so geistreiche Sätze von sich.
Wir sind ein christliches Land mit christlicher Tradition und vertreten eine bestimmte Kultur und einen Glauben; nicht militant, aber doch entschieden.
 Ok. Die Schweiz ist ein christliches Land. Das muss aber lange nicht heissen, das seine Einwohner auch alle Ausnahmslos Christen sind (das wäre ja eine schöne pessimistische Vorstellung). Kultur und Glauben (Achtung: Glauben muss nicht gleich Religion sein) sind bei jeden Individuum anders. Die Aussage diesbezüglich von Beyeler klingt wie ein schlechter Argumentationsversuch eines fundamentalistischen SVPlers.
Firmen und Leute aus anderen Weltgegenden und Religionen sollten hierzulande mit dieser Kultur leben. 
Diese Aussage von ihm ist aber eine Zumutung sondergleichen. Warum sollte ein Muslime, der in der Schweiz lebt, plötzlich christliche Traditionen mitmachen müssen. Das macht keinen Sinn.

Aber zurück zum Ziel des Forums:
Es geht um die Rückkehr christlicher Werte in Geschäftsleben und Führung. 
Wenn ich mir so reinziehe, was alles im Weltmarkt für Sachen laufen, bezweifle ich, dass dort Religion, Moralvorstellungen und Ethik Platz haben.

Hier ein Einlblick in den Ideenpool des Forums:
Firmen müssen nicht überall Kreuze aufhängen, aber:
Gegen ein Unternehmen, das zu Weihnachten die Bibel an seine Angestellten verschenkt, ist aber sicher nichts einzuwenden.
 Was wollt ihr damit bezwecken? Das eure Angestellten genug Material zum Wärmen haben? Ich denke, die Leute kriegen zu Weihnachten genug Staubfänger, da muss die Firma ihnen nicht noch einen weiteren aufzwingen.

Mal schauen, was dabei rauskommt. Die werden sicher ein paar lustige Sachen raus lassen.

Quelle: 20min.ch

PS: Ich weiss, dass ich hier viele Adjektive gebraucht habe, aber die Christen benutzen ja auch eines zuviel (christlich konservativ).

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