Donnerstag, 12. Juli 2012

The goddamned partice is found

Viele werden es schon mitbekommen haben. Das CERN hat das Higgs-teilchen gefunden. Aber dieser Artikel handelt nicht von der Entdeckung des Teilchens. Sondern er handelt von der Popularisierung der Wissenschaft durch die Medien, von Schafen und deren Hirten und von der schwindenden Fähigkeit, kritisch zu denken.



Die Popularität der "Wissenschaft"
Seit der Stringtheorie und der Suche nach dem Higgsteilchen ist die empirische Wissenschaft vermehrt in den Zeitungen und Magazinen aufgetaucht. Als das Higgspartikel gefunden wurde, konnte man überall die reisserischen Überschriften lesen: "Das Gott-Partikel wurde gefunden".

Genau hier fängt eines meiner Probleme mit der Popularisierung der Wissenschaft an. Ich habe nichts dagegen, dass darüber auch in Zeitungen berichtet wird, aber dann sollten sich die Zeitungen an die Begriffe der Wissenschaft halten. So finde ich die Bezeichnung des God-Particle schlichtweg falsch. Das Partikel hat weder etwas mit Gott noch mit Religion und Glauben zu tun. Es ist weder ein Beweis noch eine Widerlegung eines Gottes. Doch genau solche Überschriften lassen Diskussionen starten, die eigenlich gar nicht nötig wären. Ich bekomme schon fast Migräne, wenn eine Person auf mich zukommt und mir dann erzählt: "Hey. Die im CERN haben Gott bewiesen. Das hat gestern in $Zeitungsname gestanden".

Ich finde es echt schade, dass die Menschheit (natürlich nicht alle) blindlings ihren Quellen alles nachplappert, ohne es auch nur einmal zu Hinterfragen. Dies ist übrigens auch der Grund, weshalb die Pseudowissenschaften so lange Bestand haben.

Die Herde des gefährlichen Unwissens
Dieses blinde nacheifern von "Wissenschaften" ist aber weitaus schlimmer, je mehr diese "Wissenschaft" mit Menschenleben zu tun hat. Schauen wir mal in der Bereich Medizin. Dort gibt es die Schulmedizin (aus einer empirischen Wissenschaft, Chemie) und die alternativen Heilpraktiken, Wunderheiler, ... (die sich meistens vor jeglicher Falsifizierung entziehen). Das Schlimme ist nicht etwa die blosse Existens der Alternativ-"Medizin", sondern dass selbst rational denkende Menschen sich für die alternativen, unbewiesenen Praktiken entscheiden und dabei sogar unwissentlich ihr Leben aufs Spiel setzen. Dies ist jetzt bei der Homöopathie nicht so schlimm, aber man denke da nur an die Wunderheiler und "Medizin-Gurus".
Bei denen kommt noch ein Faktor hinzu: Geld. Ich glaube, dass ein grossteil dieser Gurus und Wunderheiler genau wissen, dass deren Medizin nichts bringt, ja sie sogar wissen, dass es Lebensgefährlich sein kann. Trotzdem betreiben sie es weiter, denn sie wissen auch, dass es genug Menschen gibt, die für diese Gurus eine Wahnsinnssumme an Knete auf den Tisch legt.

Und diese Gurus nennen das Wissenschaft...

Kritisches Denken hilft...
Bei solchen Themen sieht man wie wichtig kritisches Denken wirklich ist. Durch das Hinterfragen geht es nicht darum, sich der Wissenschaft zu verschreiben. Nein. Es geht schlicht und ergreifend einfach nur um die eigene Meinungsbildung. Wir Menschen sind mit der Fähigkeit ausgestattet auf jede Frage noch ein Warum draufzusetzten.
Warum benutzen wir sie nicht?