Freitag, 25. Mai 2012

Happy Towelday

All unseren Lesern einen föhlichen Towelday

Freitag, 18. Mai 2012

Frank A. Meyer sagt...

Der Frank A. Meyer hat so einige bombastische Sätze über die Piraten rausgelasen. Die möchte ich euch nicht vorenthalten.



Zum ersten meint er, dass die Piraten weder eine Partei noch eine Bewegung ist. In seinen Augen ist es nur ein Phänomen ohne Strukturen und Inhalt. Auf die anschliessende Frage, ob er vielleicht zu alt wäre um die Standpunkte der Piraten zu verstehen, bringt er einen epochialen Satz:
Man könnte auch sage, die Piraten verstehen die Demokratie nicht
Mein Bullshitmeter schlägt schon alarmierend aus.
Die (die Demokratie) bedarf es den Strukturierten Bewegungen, die sich klar ausdrücken was sie wollen, die ein Ziel haben. Die mehr als... sagen wir... Ursubstanz haben als das IT... den IT-Bereich, die modernen Medien, das ist ein bisschen wenig.
Ob der Typ wohl noch im Feudalsystem aufgewachsen ist? Oder was meint er mit Strukturierten Bewegungen? Ich für meinen Teil habe eher die Gegengesetzte Erfahrung mit den Piraten gemacht.
Den IT-Bereich und die modernen Medien: Ich wette der Herr Meyer schreibt seine Artikel bestimmt alle am PC und benutzt auch das Internet für die Recherche. Gerade er als Journalist sollte wissen, wie wichtig die modernen Medien sind.
Ich bin nicht sicher, ob die Piraten selbst verstehen, was sie sind.
Ach super... Dazu brauch ich echt nichts zu sagen oder. Der Bullshitmeter hängt jetzt extrem im roten Bereich

Er bezeichnet die Piraten nicht nur als ein Protest-Phänomen, sondern auch als "Nicht-Dazu-Gehör-Phänomen".
Mit dem Protest-Phänomen hat er gar nicht so unrecht. Aber das ist doch auch logisch, denn jede Partei ist aus einem Protest entstanden. Das ist doch ganz normal in der Politik. Wogegen sein "Nicht-Dazu-Gehör-Phänomen" richtiger Humbug ist. Den es machen Leute bei den Piraten mit, die eben den IT-Bereich verstehen. Die wissen, wo die Gefahren sind und allem voran eine gemeinsame Vorstellung davon haben, wie das Internet aussehen soll. Sie alle stehen unter dem Banner des freien Informationsaustausches in einem freien Netz.

Jetzt kommt's. Er meint, dass  in der IT-Welt toxische Kräfte wirken. Er nimmt hier als Beispiel Google und Facebook.
Nehmen Sie zum Beispiel Google. Es ist eine Ungeheuerlichkeit, was sich Google erlaubt mit Urheberrecht, mit der Vermarktung von Daten. Nehmen Sie Facebook. Eine ganz schlimme Sache. Natürlich, die Jungen sagen, ist mir doch Wurscht. Ich geb da mein ganzen Leben preis. Die sind 20 und 30 und mit 40 sagen sie dann, so ein Blödsinn. Aber da sind Dinge im Gang, rein kommerziell.
Google und Urheberrecht. Naja, da finde ich Facebook viel schlimmer. Die Vermarktung von Daten? Öhm, hat er das Gefühl, dass Google sich ihre Infrastruktur gratis kaufen kann? Und BTW Google ist da nicht die Einzige Firma die Daten verkauft (Banken tun dies auch).
Aber in einem Stimme ich ihm zu. Facebook ist Evil.
Mit dieser Ausschweifung leitet er über dazu, das die Piraten wohl die grösste Lobbypartei sei, die er je gesehen habe.
Das Bullshitmeter ist schon am Anschlag...

Hammer ist auch, als der Interviewer auf die Gründung der Piraten zu sprechen kommt.
Moderator: Die Piraten sind ja entstanden aus der Auseinandersetzung über das Urheberrecht. Die jungen Leute haben umsonst Filme, Musik, Downloads...
Meyer: Absurd, absurd. Jeder von denen, wenn er mal begabt ist und mal etwas macht, wo er auf das Urheberrecht angewiesen ist. Weil er damit auch sein Leben verdienen kann in seiner Leistung. Das gehört doch zum Wirtschaftsethos und der Gesellschaft, dass man mit seinen Leistungen das Leben verdienen können müsste.
 Also Herr Meyer. Ich überfliege jetzt einfach mal die Unterstellung, dass wir nicht begabt sind. Aber denken Sie ernsthaft, dass wir uns als Software Entwickler, als Dienstleistungserbringer uns nicht mit dem Urheberrecht herumschlagen müssen? Haben Sie schon jemals etwas von Software-Lizenzen gehört? Wir erstellen mit unserer Leistung Software, die dann nicht einmal uns gehört (jedenfalls im Komerziellen Bereich). Ich verdiene kein Geld dadurch, ob sich die Software gut verkauft oder nicht. Das Verdient die Firma. Die Firma bezahlt mir nur meinen Aufwand die Software zu schreiben.
Sobald einer dieser Piraten mal in diese Situation kommt, begreift er vielleicht, was für ein Schwachsinn da im Gang ist, dass man sagt, Wir wollen doch alles downladen.
Ja das da oben ist kein Schreibfehler. Er sagt Downladen. Aber downloaden muss ja nicht automatisch bedeuten dass es kostenfrei ist.
Was soll den das?! Wir müssen eine neue Freiheit haben. Das ist ja das Pendant zur Finanzwelt, der Globalisierten. Die sagen auch: "Das ist doch ein neuer rechtsfreier Raum. Was wollt ihr den in den Nationen [...] reglementieren, wir sind doch hier in einem rechtfreien Raum." So, in diesem Raum bewegt sich die Ganze IT-Gemeinde und hat das Gefühl: "Für uns muss neues Recht geschaffen werden." Es muss übrigens [...] überhaupt kein neues Recht geschaffen werden. Das Recht ist da und man muss es Anwenden.
Ich stelle hier wieder einmal die Gegenfrage: "Internet ist ein Raum? Dann zeig mir den mal." Das es ein rechtsfreier "Raum" ist, sieht man doch nur schon, wenn Regierungen mal wieder Zensurpolitik machen wollen, und es dann nicht hinkriegen.
Genau deshalb muss hier ein neues Recht her. Denn das alte Recht kann man nicht auf das Internet anwenden. Das haben wir ja schon bei vielen Versuchen gesehen (Stichwort: Zensursula, Vorratsdatenspeicherung und in letzter Zeit ACTA)

Hier noch der Link zum VOD: https://www.youtube.com/
Wer den Typen noch nicht kennt: https://de.wikipedia.org

Donnerstag, 10. Mai 2012

Mund und seine Daten... Part 2

Wie ihr schon im Blog lesen konntet, habe ich mich bei Mund nach weiteren Informationen erkundigt über deren Aufforderung nach den Krankenversicherungsdaten. Nach dem Brief herrschte einen Monat lang Funkstille.
Nach weiterem Nachfragen habe ich eine Antwort erhalten. Leider noch ohne Infos über meine Daten bei der Gemeinde (Der Datenbrief braucht wohl mehr Anläufe. Bleibe aber selbstverständlich am Ball).



Das war der Inhalt der Antwort
Dennoch stellt das Bundesgesetz über die Krankenversicherungspflege (KVG) vom 18.03.1994 und die Verordnung über die obligatorische Krankenversicherung vom 16.11.2011 übergeordnetes Recht dar. Gemäss KVG und Verordnung sind die Gemeinden verpflichtet zu überprüfen, dass alle in der Gemeinde wohnhaften Personen bei einem anerkannten Versicherer für Krankenpflege versichert sind. Dieser Pflicht kommen wir nach, indem wir von Ihnen eine Kopie Ihres Krankenversicherungsausweises inkl. Versichertennummer verlangen.
Gz. Mit dieser Begründung für die Datenerhebung kann ich schon eher etwas anfangen, da ich dies nachprüfen kann. Warum denn nicht gleich so?

Falls ihr die Verordnung vom 16.11.2011 lesen wollt: http://apps.vs.ch

Jetzt fehlt nur noch der Datenbrief...

Freitag, 4. Mai 2012

1815 mag wohl keine Hacker

Internet-Betrüger wenden immer raffiniertere Trick an
Über diese Überschrift bin ich gerade darüber gestolpert. Und das Bild zum Artikel lässt vermuten, dass hier wieder über Sachen geredet werden, die eigentlich schon länger bekannt sind...



Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) des Bundes mahnt zur Vorsicht im Internet.
Die Angriffe aus dem Netz werden technisch immer raffinierter
Behaltet mal das Wort technisch im Auge. Wir werden sehen, was MELANI als technisch neu definieren ansieht
Na dann schauen wir mal die Beweisführung an:
 Im zweiten Halbjahr 2011 hat die Meldestelle vermehrt Phishingangriffe, Betrugsversuche und erpresserische Schadsoftware beobachtet, wie sie in ihrem am Freitag veröffentlichten Bericht schreibt. Aufsehen erregten Fälle, in welchen sich Betrüger als Supportpersonen von IT-Firmen ausgaben, um Fern-Zugriff auf Computer zu erhalten.
Ich sehe hier noch keine Raffinesse. Diese Art von Angriffen wird schon seit über einem Jahrzehnt gemacht. Das sind die typischen Hacks, die im Netz sowieso immer wieder auftauchen.
Über die Weihnachtstage gab es Betrugsfälle mit elektronischen Postkarten. Den Empfängern wurde vorgegaukelt, sie hätten von einem ihnen bekannten Absender eine Weihnachtskarte bekommen. So wurden sie dazu verleitet, auf einen Link zu klicken und Login und Passwort des E-Mail-Kontos anzugeben. In der Folge konnten die Betrüger an alle Kontakte Phishing-E-Mails senden.
Auch nichts neues. Jeder der sich mal die Protokolle für SMTP angesehen hat, sieht diese Sicherheitslücke sofort.
Ins Visier von Hackern geraten manchmal auch Politikerinnen und Politiker. Weil SP-Nationalrätin Chantal Galladé ihre Domäne chantal-gallade.ch nicht rechtzeitig erneuert hatte, konnte eine Drittperson diese erwerben - und darauf Werbung für Bikinis platzieren.
Dieser Fall ist von der Idee her richtig gut. Aber technisch ist das auch jahrelang bekannt.
 FDP-Nationalrat Andrea Caroni wurde verdächtigt, die Wiederwahl von Eveline Widmer-Schlumpf vor der offiziellen Bekanntgabe via Twitter verbreitet zu haben. Er musste glaubhaft darlegen, dass er nicht hinter der in seinem Namen veröffentlichten Meldung steckte. Dieses Beispiel zeige, dass im Internet jeder in eine x-beliebige Rolle schlüpfen und in dieser Rolle x-beliebige Aussagen machen könne, schreibt MELANI dazu.
Ok. Das ist von der Idee her relativ neu. Solche Fälle wurden vermehrt letztes Jahr bekannt. Aber technisch ist dies ebenfalls nicht neu.

Hoffentlich beissen sich keine c-Politiker auf diesen Abschnitt fest. Ich sehe es schon wieder vor mir, dass wir für die Freiheit im Netz kämpfen müssen, nur weil so ein voll<zensiert> von Politiker wieder einmal das Gefühl hat, die "Internet-Kriminalität" zu bekämpfen...

Aber wieder zurück zum Artikel
Ein anderer Politiker zeigte anlässlich eines Fernsehinterviews seine Identitätskarte in die Kamera. Jemand machte anhand eines Screenshots eine Kopie der ID und versuchte, diese als Identitätsnachweis für die Erstellung eines Profils bei einem Datingportal für Homosexuelle zu verwenden.
Typische Ausnutzung des Layer 8 Fehlers. Welcher Vollidiot zeigt seine ID im öffentlichen Fernsehsender. Solche Dummheit zeugt wieder davon, dass es den Menschen an Verständnis im Umgang mit Information mangelt.
Grossen Schaden anrichten können Angriffe auf Systeme, die zur Überwachung und Steuerung von technischen Prozessen eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang warnt MELANI vor Gefahren im Zusammenhang mit dem SmartGrid, dem "intelligenten" Stromnetz.
Na dann wird es Zeit, dass SmartGrid mit Hackern zusammenarbeitet. Denn ohne diese Zusammenarbeit, kann SmartGrid sich nicht gut genug rüsten um einen Angriff aus dem Netz zu bestehen...
Aber auch hier, ist es technisch nix neues. Erinnert euch mal an StuxNet zurück

1815 übertreibt hier etwas. In keinen der Beispiele wurden neue Hacks gezeigt. Die sind alle schon seit mindestens 2 Jahren bekannt. Nur die Ideen sind teilweise raffinierter geworden (aber was erwartet man von da anderes von Hackern^^)

Aber eines finde ich durchaus Alarmierent, denn obwohl diese Dinge schon seit Jahren im Netz stattfinden, hat der Grossteil der Internet-Nutzer immer noch nicht kapiert, wie man sich dagegen Schützen kann.
Der Bericht von MELANI zeigt in meinen Augen auf, dass die Gessellschaft dringend einen Crashkurs in Sachen Informationsumgang braucht. Nach 54 Jahren Internet (Anfang mit ARPAnet 1958) ist die Menschheit immer noch auf dem gleichen Stand geblieben. Sie versucht immer noch die alten Regeln und Denkverhalten auf das Internet anzuwenden, ohne es wirklich zu verstehen.
Mit der kommenden Generation (Die Generation "Ich sage alles was ich denke auf Facebook") ist auch nicht besser. Denn bei denen liegt das Problem, darin dass sie die Technologien sowieso als gegeben ansehen. Die wissen auch nur, wie man es benutzen kann und sind sich der Konsequenzen sowieso nicht im Klaren. Geschweige, denn dass die auch nur einen Meter weit überlegen, was mit ihren Informationen so alles passiert.
An alle Politiker: Bitte hört auf uns. Denn wir wissen wo das Problem liebt. Bevor ihr euch wieder auf das arme Internet stürzt und es versucht in Ketten zu legen, sucht die Probleme besser bei euch selbst. Ich bin es langsam leid, für ein freies Internet zu kämpfen, wenn mal wieder ein Irrer Amok läuft oder ein Internetausdrucker wieder einmal zuviel Schiss hat...

Quelle: 1815.ch