Dienstag, 2. April 2013

Warum man kein Whatsapp nutzen sollte...

In den letzten Wochen habe ich vermehrt Rückmeldungen von Freunden und Bekannten bekommen, warum ich denn kein Whatsapp mehr nutze oder ich solle doch wieder Whatsapp benutzten. Das ist für mich ein Zeichen, dass hier noch ein grosser Aufklärungsbedarf besteht.



Was sind denn nun die Grossen Vorteile von Whatsapp (zumindest aus Sicht der Benutzer):
Whatsapp kann Gruppenchats
Na und. Mit dem entsprechenden Smartphone, kann das sogar das klassische SMS. Ausserdem gibt es genug Apps, die dies auch problemlos können. Whatsapp ist in diesen belangen sogar noch schlechter als die Konkurrenz. Denn Whatsapp Nachrichten können nur Whatsappnutzer empfangen. Bei anderen ähnlichen Diensten ist dies über mehrere Kanäle möglich. MySMS zum Beispiel sendet die Nachricht als SMS falls der Empfänger nicht über mySMS verfügt (Und das sogar mit Gruppenchats).
Ich kann Bilder und Videos an meine Freunde versenden
Die Konkurenz kann das auch.

Gratis Nachrichten an meine Freunde
Nun so gratis sind die Nachrichten nicht, denn ihr zahlt mit euren Daten. Die Nachrichten rauschen unverschlüsselt durchs Netz. Jemand, der sich zwischen die Kommunikation von euch und euren schaltet, kann diese Nachrichten ohne weiteres lesen. Ausserdem ist mit den Heutigen Abomodellen der Netzanbieter eine SMS nicht mehr so teuer, ja sogar gratis.
Ich schreib ja eh nichts wichtiges ins Whatsapp
Eine einzelne Nachricht muss nicht etwas wichtiges oder besonders Schützenswertes enthalten. Die Summe machts. Aus der Summe mehrerer Nachrichten, lässt sich herausfinden, was für eine Art Mensch ihr seid, was ihr mögt oder nicht mögt oder gar was ihr euch wünscht. Das passiert nicht nur bei Whatsapp sondern auch bei Facebook, Google und vielen Anderen Plattformen, die Daten als ihr Kerngeschäft ansehen. Damals hatte Google sogar ziemlich viel Schlagzeilen gemacht, als rausgekommen ist, dass sie eure Mails lesen. Whatsapp tut nichts anderes auch aber trotzdem interessiert es keine Sau.

ist euch Whatsapp-Benutzern eigendlich schon mal aufgefallen, wie lange die App braucht um eure Kontakte zu syncronisieren? Dies liegt daran, das Whatsapp nicht nur eure Kontakte im Whatsapp syncronisiert, sondern euer gesamtes Adressbuch zu deren Servern hochlädt. Und genau das ist das Killerkriterium warum ich kein Whatsapp nutze.

Weder stört mich deren Abomodell noch die kleinen Wehwechen, die die App hat. Aber wenn jemand einfach so ohne mich zu Informieren, geschweige den Fragen, meine Daten abgrabbelt, der ist für mich gestorben. Selbst der Datenstaubsauger Google informiert seine Nutzer über etwaige Datenerhebungen.

Also anstatt mich zu Fragen, warum ich kein Whatsapp nutze, solltet ihr euch zuerst selbst Fragen, wie wichtig eure Daten euch selbst sind.

In einer Welt, in der euer gesamtes Leben im Netz und auf Geräten gespeichert ist, solltet ihr euch zumindest Gedanken über den Schutz eurer persönlichen Daten machen und nicht einfach alles so naiv hinnehmen, wie es ist. Ihr könnt immer noch entscheiden, was mit euren Daten passieren soll. Ergreift diese Chance. Ich kann euch garantieren, dass ihr es nicht bereuen werdet.

Update:
Link aus den Kommentaren (Sehr lesenswert): http://www.wnstnsmth.net/blog/2012/09/whats-up-with-whatsapp-a-summary-of-the-recent-security-flaws-for-the-ignorant-user

2 Kommentare:

  1. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass WhatsApp Nachrichtendaten speichert und auswertet. Die Firma gibt an, Daten nur weiter zu leiten und nicht zu speichern.

    Vielmehr gibt es genügend Hinweise darauf, dass WhatsApp Deine Daten nicht schützt, was etwas komplett anderes ist. Mehr dazu: http://www.wnstnsmth.net/blog/2012/09/whats-up-with-whatsapp-a-summary-of-the-recent-security-flaws-for-the-ignorant-user

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  2. Danke für die Antwort und die weiteren Infos. Was die Firma sagt, schenke ich schon lange kein Vertrauen mehr. Aber du hast recht. Der unzureichende Schutz ist was anderes als Datenmissbrauch. Aber das ist in meinen Augen ebenso schlimm, denn der unzureichende Datenschutz lädt Dritte zum Missbrauch der Daten ein. Das ändert aber meine Aussage nicht, dass sich Whatsapp-User sich nicht gerade auf einem sicheren Gelände bewegen.
    Danke für den Link. Ist eine sehr interessante Lektüre

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